Ausstellung: Juden der Lutherstadt Wittenberg im Dritten Reich.
23. April bis 5. Juni 2017
Ausstellungseröffnung am Sonntag, 23. April 2017 | 17 Uhr | Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde zu Dresden
(Hasenberg 1 | 01067 Dresden)
Foto: Sammlung Kabus
Seit 10 Jahren bereitet die Evangelische Kirche Deutschlands das Reformationsjubiläum mit der Kampagne „Lutherdekade 2008 - 2017“ vor, die in diesem Jahr mit dem 500. Jahrestag der Reformation ihren Höhepunkt findet. Im Zentrum der Feiern steht der Wittenberger Reformator Martin Luther, der mit seinem weltumspannenden Lebenswerk in Vielem den Weg vom Mittelalter in die Moderne bahnte.
Doch es ist keine Randerscheinung, dass Luther in hasserfüllter Schärfe wie kein anderer seiner reformatorischen Zeitgenossen gegen die Juden polemisierte und damit auch in Stereotype verfiel, wie sie sich der spätere Antisemitismus - vor allem in seiner grausamsten Ausprägung in Deutschland - zunutze machte (Thomas Kaufmann: Luthers Juden).
Die Ausstellung des in Görlitz geborenen Historikers Dr. Ronny Kabus zeigt die Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung der Wittenberger Juden mit Blick auf die Besonderheiten in der Lutherstadt und der NS-Lutherrezeption. Die Exposition nahm ihren Ursprung unter den repressiven Bedingungen der DDR-Endzeit 1988 in der seinerzeitigen Staatlichen Lutherhalle Wittenberg, dem heutigen Lutherhaus, wo der Autor maßgeblich an der Lutherehrung 1983 beteiligt war.
Nach der auf Initiative des Luther-Zentrums Wittenbergs und der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalts 2003 erfolgten Neukonzipierung der Ausstellung wurde sie in verschiedenen Städten Deutschlands, in den USA und in Israel präsentiert. 2015 hat sie der Autor mit Unterstützung der Lutherstadt Wittenberg abermals weitgehend überarbeitet und dazu das gleichnamige Begleitbuch herausgegeben.
Der kurz vor seinem 70. Geburtstag stehende und immer noch vielfältig aktive Dr. Ronny Kabus war von 1991 bis 2005 Direktor des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg, wo er u. a. auch die in Polen, Russland und Litauen gezeigte Exposition „Juden in Ostpreußen“ konzipierte. Zur Ausstellungseröffnung spricht er zum Thema „Zu Inhalt und Geschichte einer Ausstellung über die nationalsozialistische Judenverfolgung in der Lutherstadt Wittenberg".
Im Anschluss findet ein Empfang statt.
Der Eintritt ist frei. Sie sind herzlich willkommen!
Die Vernissage findet am Vorabend von Jom Ha Sho'ah (23./ 24. April 2017), dem jüdischen Holocaust-Gedenktag statt.
Die Ausstellung ist vom 23. April bis 5. Juni 2017 (Sonntag – Donnerstag | 11 – 17 Uhr) zu sehen.
Eine gemeinsame Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde zu Dresden und des Freundeskreises Dresdner Synagoge e.V. in Kooperation mit dem Kathedralforum Dresden, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V. und Hatikva e.V.