Sie riskierten ihr Leben. Polen, die während des Holocaust Juden retteten.
Ausstellung vom 18. Januar bis 18. Februar 2016
Ausstellungseröffnung am Sonntag, 17. Januar 2016 | 17 Uhr | Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde zu Dresden
(Hasenberg 1 | 01067 Dresden)
Für die Polen als direkte Zeugen der deutschen Verbrechen an den Juden bedeutete der Holocaust eine besondere Herausforderung. Sie waren nicht nur dem brutalen Terror des Krieges ausgesetzt, sondern wurden gleichzeitig mit der grausamen Vernichtung ihrer jüdischen Nachbarn konfrontiert. Im besetzten Polen wurde, anders als in den Ländern Westeuropas, die Unterstützung von Juden mit dem Tode bestraft. Dennoch stellten sich viele Polen dem Bösen entgegen und retteten Juden. Im Namen der Nächstenliebe riskierten sie ihr Leben und das Leben ihrer Familien. Dadurch konnten Tausende von Juden gerettet werden. Ein Teil der Retter erhielt von der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“.
Die Ausstellung präsentiert Gesichter, Geschichten und Motive von Polen, die Juden retteten. Sie zeigt den historischen Kontext der deutschen Besatzung und veranschaulicht die Bedingungen der Rettung von Juden und den Umfang der von Polen geleisteten Hilfe.
Zur Ausstellungseröffnung am 17. Januar 2016 sprechen Rabbiner Alexander Nachama (Jüdische Gemeinde zu Dresden) und Klara Jackl (Warschau), Kuratorin der Ausstellung. Im Anschluss findet ein Empfang statt.
Dazu sind Sie herzlich willkommen!
Die Ausstellung wurde vom Museum der Geschichte der polnischen Juden POLIN in Partnerschaft mit dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen vorbereitet. Sie ist vom 18. Januar bis 18. Februar 2016 (Sonntag – Donnerstag | 11 – 17 Uhr) zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Begleitprogramm
Mittwoch, 20. Januar 2016 | 19 Uhr
Gedenkstätte Münchner Platz Dresden (Münchner Platz 3 | 01187 Dresden)
Solveig Höppner, Dr. Susanne Ritschel und Ronny Geißler sprechen über die Immigration von polnischen Juden nach Sachsen, die sogenannte „Polenaktion“ von 1938 und die Stolpersteine für polnische Juden in Dresden.
Mittwoch, 3. Februar 2016 | 19 Uhr
Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde zu Dresden
Marian Turski, Warschau, Überlebender des KZ Auschwitz, Vorsitzender des Jüdischen Historischen Instituts in Warschau, spricht über das Museum der Geschichte der polnischen Juden POLIN in Warschau.
Mittwoch, 10. Februar 2016 | 19 Uhr
Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde zu Dresden
Dr. Katarzyna Woniak vom Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften spricht über Polen, die während des Holocaust Juden retteten, wie Jan Karski, Witold Pilecki und Irena Sendler, aber auch über Prof. Adam Rotfeld, der seinen Vortrag krankheitsbedingt nicht halten kann.
Donnerstag, 18. Februar 2016 | 19 Uhr
Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde zu Dresden
Abschluss der Ausstellung mit Dr. Nora Goldenbogen (Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden) und dem Dokumentarfilm: „Irena Sendler. Im Namen ihrer Mütter“ von Mary Skinner (58 Min, Polen/ USA 2010). Irena Sendler konnte mit Helfern ca. 2.500 jüdische Kinder aus dem Warschauer Ghetto retten. Von der Gestapo gefasst sollte sie hingerichtet werden. Sie überlebte jedoch und wurde, ebenso wie Jan Karski und Witold Pilecki, von der Gedenkstätte Yad Vashem mit dem Titel „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.
Die Veranstaltungen finden in deutscher Sprache statt. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen unter www.dpg-sachsen.de
Sie sind zu Ausstellung und Begleitprogramm herzlich willkommen!
Eine Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, des Freundeskreises Dresdner Synagoge e.V., von Hatikva e.V., vom Polnischen Institut Leipzig, der Deutsch-Polnische Gesellschaft Sachsen e.V., vom Münchner Platz Komitee e.V. und der Friedrich-Ebert-Stiftung.