Vortrag: Die Anerkennung des Holocaust an Sinti und Roma (5.2.2025)
- Details
- Published Date
Unrecht und Widerstand - Der Holocaust an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung
Ein Vortrag von Romani Rose (Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma)
Mittwoch, 5. Februar 2025 | 19:30 Uhr | Kathedralforum Dresden
(Haus der Kathedrale | Schloßstr. 24 | 01067 Dresden)
Foto: Romani Rose © Fionn Große 2022
Bis heute ist kaum bekannt, dass die deutschen Nationalsozialisten und ihre Kollaborateure auch mehr als 500.000 Sinti und Roma in ganz Europa nur aufgrund ihrer Abstammung ermordeten. Die Ausgrenzung und Verfolgung glich dem Naziterror gegen die Juden und lag im tradierten Antiziganismus begründet. Dabei wird ignoriert, dass Sinti und Roma in Deutschland und im übrigen Europa eine mehr als sechshundertjährige Geschichte als Teil ihrer Heimatländer haben. Im Laufe der Geschichte leistete diese Minderheit bedeutende Beiträge zur Kultur, wie der Wiener Klassik.
Nach 1945 wurde der Völkermord an Sinti und Roma jahrzehntelang verleugnet, verschwiegen und verdrängt. Sie wurden erneut ausgegrenzt und in beiden deutschen Staaten bürokratisch und systematisch diskriminiert. Für diese „zweite Verfolgung“ bat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 2022 um Vergebung. Dieses wichtige Bekenntnis ist ein bedeutender Erfolg der Bürgerbewegung Deutscher Sinti und Roma.
Romani Rose wurde 1946 in Heidelberg geboren. Dort war er bis 1982 als selbständiger Kaufmann tätig. Bei der Gründung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma im Jahre 1982 wurde er zum Vorsitzenden gewählt und seither alle vier Jahre im Amt bestätigt. Er ist im Bund und den Ländern und auch im Ausland bekannt für seine entschlossene und unnachgiebige Arbeit. Ein maßgeblicher Antrieb für Roses Engagement ist seine persönliche Betroffenheit. Dreizehn unmittelbare Verwandte von ihm wurden während des Nationalsozialismus in Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet, darunter seine Großeltern in Auschwitz und Ravensbrück.
Seit Juni 1979 leitet er erfolgreich die Arbeit für die Minderheitenrechte der Sinti und Roma, für ihren Schutz vor Diskriminierung, für Entschädigungsleistungen an ihre Überlebenden des Holocaust. Im Mai 1995 erreichte Rose die Anerkennung der deutschen Sinti und Roma als nationale Minderheit in Deutschland mit eigener Sprache bei gleichberechtigter Teilnahme am öffentlichen Leben. Ab 1991 übernahm Rose die Geschäftsführung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg, das als bisher wichtigstes Arbeitsergebnis die internationale Ausstellung des Völkermords an den Sinti und Roma in Europa hat, die seit 2001 im Staatlichen Museum Auschwitz dort ständig zu sehen ist.
Eine Veranstaltung anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages und nationalen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar).
Der Eintritt ist frei. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie den Freundeskreises Dresdner Synagoge e.V.
Sie sind herzlich willkommen!
Eine Veranstaltung des Freundeskreises Dresdner Synagoge e.V. in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, dem Kathedralforum Dresden der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V. und HATiKVA e.V.